Der Fall:
Vor Kurzem erhielt ich Kenntnis von einem bedauerlichen Vorfall, der eine Person betrifft, die bereits geistig beeinträchtigt war. Diese Person hatte mehrmals Geld von ihrem Bankkonto abgehoben und an fragwürdige Dritte überwiesen. Das Ergebnis: Ein erheblicher Geldbetrag, wahrscheinlich mehrere 10’000 Franken, ist unwiederbringlich verloren. Wie hätte man eine solche Tragödie verhindern können? Es gibt mehrere Ansätze, die wir in Erwägung ziehen sollten.

Die Rolle der Bezugshöhe:
Eine wichtige Frage, die sich stellt, ist die nach der Bezugshöhe. Warum ist das relevant? Selbst wenn eine Person bereits geistig beeinträchtigt ist, kann sie immer noch über ihr Bankkonto verfügen, solange kein Vorsorgeauftrag in Kraft tritt. Dies bedeutet, dass sie in der Lage ist, Geld abzuheben und Überweisungen vorzunehmen. In einem solchen Fall kann eine Beschränkung der Bezugshöhe eine sinnvolle Schutzmassnahme sein.

Die Implementierung von Warninstrumenten:
Eine weitere Überlegung betrifft die Implementierung von Warninstrumenten seitens der Bank. Bei ungewöhnlich hohen Geldabhebungen oder Überweisungen oder wiederholten Überweisungen in einer gewissen Zeitspanne könnten solche Instrumente dazu beitragen, Angehörige oder rechtliche Vertreter zu benachrichtigen und die Transaktionen vorübergehend zu blockieren. Dies könnte im vorliegenden Fall dazu beigetragen haben, den finanziellen Schaden zu verhindern.

Die Bedeutung bankinterner Schutzmassnahmen:
Nicht immer können wir darauf vertrauen, dass Bankmitarbeiter die Kunden ausreichend kennen, um ungewöhnliche Transaktionen zu erkennen und zu hinterfragen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Banken interne Schutzmassnahmen implementieren, um vulnerable Kunden vor finanzieller Ausbeutung zu schützen.

Fazit und Handlungsempfehlung:
Der tragische Vorfall, den ich Ihnen geschildert habe, verdeutlicht die Dringlichkeit dieser Angelegenheit. Wenn Sie gebrechliche Verwandte oder Angehörige haben oder erwarten, dass diese in absehbarer Zeit gebrechlich werden könnten, empfehle ich dringend, Kontakt mit Ihrer Bank aufzunehmen. Gemeinsam mit der betroffenen Person sollten Sie besprechen, wie Sie diese vor Schaden durch überhöhte Geldabhebungen und Überweisungen an Dritte schützen können. Die Beschränkung der Bezugshöhe, die Implementierung von Warninstrumenten und die Unterstützung bankinterner Schutzmassnahmen sind wichtige Schritte auf dem Weg zur Sicherheit und finanziellen Stabilität Ihrer Angehörigen.

gian.pedolin@schweizer-rechtsanwalt.com
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